Erscheinungsdatum Erstausgabe
:
01.10.2015
Verlag
:
Egmont INK
ISBN:
9783863960766
480
Seiten
Muss ich haben
Zur Verlagsseite inkl. Leseprobe
Nicht ganz das, was ich erwartet habe, trotzdem eine schöne Suche nach dem "Ich"
Blues Echohawks Ziel ist, herauszufinden, wer sie ist und woher sie
stammt. Bereits als Baby wurde sie von ihrer Mutter am Straßenrand
zurückgelassen. Nachdem sie auch ihre Bezugsperson und Mentor verliert,
wird Blue gänzlich zur Außenseiterin. Allein ihr Geschichtslehrer Darcy
Wilson hat es ihr angetan und so zieht sie gerne mal seine
Aufmerksamkeit auf sich. Durch seine ansteckende Leidenschaft für
Geschichte und seine fürsorgliche Art kann er zu Blue durchdringen. Aber
beide wissen, dass sie gewisse Grenzen nicht übertreten dürfen.
Wer
den Klappentext liest, dürfte meinen, dass es sich um eine typische
Lehrer-Schüler-Beziehungskiste handelt, deren Geschichte einen nicht
sonderlich überraschen kann. Dem ist bei „Für immer Blue“ aber auf
keinen Fall so! Blue ist - wie ihr Name schon andeutet- alles andere als
ein gewöhnliches Highschool-Mädchen. Ihre Familienverhältnisse kann man
wahrhaft als schwierig bezeichnen. Weggegeben von ihrer Mutter, wächst
Blue bei Jimmy auf, der ihr die Liebe zur Natur und zum Schnitzen
beibringt. Diverse indianische Legenden, die Jimmy Blue auf den Weg
gegeben hat, fließen an vielen Stellen in die Geschichte ein. Die beiden
Hauptprotagonisten Blue und Wilson gefielen mir gut, obwohl ich sie
lieber innerhalb der Schulzeit mochte, als in der Zeit danach. Ihre
gegenseitige Zurückhaltung als Schüler und Lehrer waren verständlich und
nachvollziehbar, danach gab es aber einige Entscheidungen, über die ich
eher der Kopf schütteln musste.
Wie angedeutet widmet sich die
2. Hälfte des Buches gar nicht der Schulzeit, sondern Blues und Wilsons
Leben danach, sowie Blues Findung nach sich selbst, ihrer Vergangenheit
und dem Erwachsenwerden. Das Buch umfasst eine Anzahl von Themen, wie
eine Schwangerschaft, ein Mordfall oder ein Amoklauf, die aber doch
recht kurz kommen und tiefer gehend behandelt werden hätten müssen.
Durch die fehlende Tiefe fehlte mir die Verbindung zu dem Geschehen. In
diversen Rezensionen wird bemängelt, dass der Klappentext irreführend
ist. Dem kann ich zum Großteil zustimmen; die „große Liebesstory“ ist es
nicht.
Das Buch entsprach zwar nicht ganz meinen Erwartungen,
aber trotzdem hat es mir gefallen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass
dieser Roman nicht plump oder abgedroschen, sondern abwechslungsreich
war. Einige Themen hätten tiefer beleuchtet werden müssen, aber der
locker, leichte Ton der Autorin lässt einen das Buch zügig lesen. Wer
eine Reise nach dem Ich mag, geschmückt mit einer dezenten Liebesstory,
wird das Buch mögen. Ich vergebe 4 Sterne für „Für immer Blue“.
Vielen Dank an Egmont INK!
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