Erscheinungsdatum Erstausgabe
:
07.12.2015
Verlag
:
HarperCollins
ISBN:
9783959670074
409
Seiten
Muss ich lesen
Atemberaubend aber eine Spur zu gewalttäig
1991 verschwindet Claires Schwester Julia nach einer Party, Ihre Leiche
wird nie aufgefunden und so können weder Claire noch ihre Familie von
ihr Abschied nehmen. Vierundzwanzig Jahre später muss Claire ihren Mann
beerdigen. Ihre schöne Welt gerät ins Wanken, vor allem als sie
verstörende Videos auf dem PC ihres Mannes findet, in denen Frauen vor
laufender Kamera ermordert werden. Ist Claires Mann wirklich der, für
den sie ihn hält? Bei der Suche nach eines Antwort gerät sich in immer
tiefere Abgründe.
Zu "Pretty Girls" gibt es einen Vorband, den
ich nicht gelesen habe. Das war in diesem Fall aber nicht vom Nachteil,
da man so ein paar mehr Überraschhungsmomente erlebt. Claire hat zu
ihrer Familie keinen Kontakt mehr; ihre Eltern sich an dem Verschwinden
von Julia zerbrochen und Claires andere Schwester bezichtete Paul einst,
sie sexuell berührt zu haben. Claires Leben wurde von Paul
kontrolliert, sie machte ihn zum Mittelpunkt ihres Leben, bis sie auf
die Filme stößt, die sehr real wirken und in denen sie eins der Mädchen
wieder zu erkennen glaubt.
Der Sprachstil des Buches ist sehr
nüchtern und brutal. Das Buch wartet mit diversen Wendungen und
Überraschungen auf. Die Brutalität und die explizite Darstellung der
Folterungen fand ich jedoch zu viel, als dass es noch als unterhaltsam
bezeichnet werden könnte. Dass das Buch anonsten sehr spannend und
aufreibend geschrieben ist, kann ich jedoch nicht bestreiten. Beim Lesen
hatte ich auf jeden Fall das Gefühl, dass das Buch noch härter ist als
die Reihen von Karin Slaughter. Bis zum Ende des Buches stellt sich
immer die Frage, wer in die Filmsache involviert ist.
Lydia und
Claire agieren praktisch als Ermittlerduo, aber nicht im herkömmlichen
Sinn. Während Claire allmählich die Fäden aufnimmt, steht Lydia ihr zur
Seite. Die Schwestern sind sehr interessant und eigen, sie handeln nicht
nach vorhersagbaren Mustern. Allein gestört hat mich die Rolle der
Mutter, die im Buch praktisch zur Superheldin mutiert. Das Ende ist
schon recht konstruiert, ein kleines Netzwerk in schmalen Rahmen reichte
der Autorin nicht. Außerdem wurde das Ende recht schnell abgehandelt
und wirkte im Vergleich zum Rest des Buches undifferenziert und
schnulzig.
"Pretty Girls" ist ein spannender Thriller der
klassischen Sorte mit vielen Umwegen und Überraschungen, in dem nichts
so ist, wie es scheint. Das Ende und die ausgeprägt brutalen Szenen
lassen mich 4 Sterne vergeben.
Vielen Dank an Harper Collins und Lovelybooks!
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