Dienstag, 2. Juni 2015

Worte, die man mir nicht sagt - Véronique Poulain

Erscheinungsdatum Erstausgabe : 06.03.2015                                
Verlag : Ullstein Extra
ISBN: 9783864930348
144 Seiten
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Ein Leben als Hörender unter Gehörlosen


In dem Buch " Worte, die man mir nicht sagt" erzählt Véronique Poulain von ihren Erlebnissen als Kind von Gehörlosen. Véroniques Eltern und ein Teil ihrer Verwandtschaft sind taub, sie aber nicht. Und so lebt sie in einer lautlosen Welt, die meist gar nicht so leise ist.

Das Buch hätte ich mir sicherlich nicht selbst gekauft, jedoch war es Teil meines Überraschungspakets als "Blogger des Monats". Eigentlich lese ich keine Biographien, aber bereits der Klappentext verhieß Unterhaltung: "Doch möchte sie nach ihrer Mutter rufen, muss sie sich etwas einfallen lassen. Und anders als man denkt, sind Gehörlose nicht unbedingt leise Menschen. Véroniques Eltern schmatzen genüsslich, pupsen geräuschvoll in der Öffentlichkeit und haben lauthals Sex. "

Das Buch besteht aus jeweiligen kurzen Anekdoten; aus Geschichten, die ein paar Seiten füllen oder nur wenigen Sätzen. Dadurch ist ein Großteil des Buches unbeschrieben und man kann das Buch innerhalb kürzester Zeit lesen. Einige der Anekdoten waren recht unterhaltsam und haben mich schmunzeln lassen. Ich hatte auch das Gefühl, mein Verständnis für die Probleme von Gehörlosen etwas zu erweitern, vor allem wenn die starrenden Leute beschrieben werden. Veroniques gemischte Gefühle gegenüber ihren gehörlosen Eltern, vor allem manchmal auch Wut, lassen sich gut nachvollziehen und machen das Buch authentisch. Der Sprachstil ist sehr einfach und die Sätze kurz gehalten.

Das Thema selbst fand ich interessant, der typisch französische Humor kommt gut durch. An einigen Stellen hätte die Autorin aber noch mehr ins Detail gehen können.  Vor allem der Umfang des Buches lässt mich an den knapp 15 € zweifeln. 3 Sterne von mir.

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