Donnerstag, 2. Januar 2020

Opfer 2117 - Jussi Adler Olsen


ISBN: 9783423282109
Umfang: 592 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Erscheinungsdatum: 10.10.2019


Ein minutiös geplanter Terroranschlag


Ein weiteres Flüchtlingsopfer wird an der Küste Zyperns angespült. Von den Medien wird der Toten der Name "Opfer 2117" verliehen. Nur ist die Tote nicht ertrunken, sondern ermordet worden. Ein junger Mann aus Kopenhagen mit psychischen Problemen nimmt sich diesen Fall zum Anlass, Rache zu nehmen, sobald er Level 2117 in seinem Lieblingsspiel erreicht hat. Währenddessen erkennt Assad das Opfer 2117 wieder. Es zeichnet sich ab, dass dieser Fall ganz persönlich für ihn wird und eine Herausforderung für das ganze Team. 

Ich verfolge bereits die gesamte Reihe und ich sehe dem Team stets gern bei der Ermittlung zu. Carl ist in diesem Band fast mild und Gordon äußerst bemüht. Rose ist nach einem recht schnellen, aber unglaubwürdigen Wiedereinstieg zurück. Assads Vergangenheit ist das zentrale Element des Buches, wir lernen ihn als Kampfmaschine kennen. Das Buch behandelt als Thema die hohe Anzahl von verstorbenen Flüchtlingen im Mittelmeer. Interessanterweise ritzt der Autor das Thema so an, dass eine der Toten ermordet wurde, bevor das Flüchtlingsboot kenterte. Ein Reporter, der erfolglos eine Karriere anstrebt, soll dies zu einer Story konstruieren.

Bei der Toten handelt es sich um eine alte Bekannte von Assad. Und erstmals nach vielen Jahren kann Assad Hoffnung hegen, seine Familie wiederzufinden. Dabei gerät er zwischen einen Terroranschlag, der in Deutschland stattfinden soll und den es zu verhindern gilt. Die gesamte Planung wird im Detail betrachtet und im Anschluss minutiös durchgeführt. Anfangs ist dies etwas anstrengend, gegen Ende hält man als Leser fast den Atem an. Die Geschichte rund um den jungen Mann, der das Opfer 2117 rächen will, ist etwas skurril und wirkt etwas affektiert. 

Das Buch ist natürlich äußerst aktuell, aber mir ging es wie einigen anderen Lesern, dass man dem Thema langsam überdrüssig ist bzw. neben den Nachrichten bei seiner Unterhaltungslektüre eher etwas anderes lesen möchte (ohne die Wichtigkeit des Themas abzusprechen!) als Flüchtlinge, die hohen Opferzahlen und Terrorismus. Assad als Tötungs-und Kampfmaschine hätte ich auch nicht benötigt, der Kerl mit seinen kleinen Sprichwortanpassungen ist mir eigentlich auch so sympathisch. Ich vergebe 4 Sterne für den neusten Fall des Sonderdezernats Q.


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