Sonntag, 12. September 2021

Erobere mich im Sturm - Sophie Kinsella


ISBN: 9783442487912
512 Seiten
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum:16.08.2021


Leichte Lektüre, verschrobene Charaktere


Ava hat es satt, sinnloses Onlinedating zu betreiben, was zu nichts führt. In einem Schreibworkshop möchte sie sich endlich mal auf sich und ihr Hobby konzentrieren, aber genau hier verliebt sie sich prompt in einen der Teilnehmer. Der Clou bei der Sache: Sie kennen weder den Namen, noch die privaten Umstände des anderen, die während des Seminars keine Rolle spielen sollen. Dieses Spiel können sie bis zum Abflug spielen, doch zuhause holt die beiden die Realität ein, die so ganz anders ist als vorgestellt. Hat ihre Liebe trotzdem eine Chance?

Die Idee des Buches fand ich sehr süß und anfangs macht die Ungewissheit auch wirklich den Reiz des Buches aus. Der Liebesbeginn von Matt und Ava ist auf jeden Fall gelungen, und beide bauen sich ein Bild um den anderen herum. Wie auch nicht anders von der Autorin zu erwarten, ist die Realität zuhause eine andere. Ava ist ein chaotischer, sprunghafter und übergriffiger Charakter, Matt ist strukturiert, kulturliebend und unter dem Schirm seiner Eltern und einem großen Imperium, was seinen Alltag steuert.

Beide kommen kaum mit den Eigenarten des anderen klar, und vor allem Ava versucht Matt hier weitestgehend zu ändern, wenn auch meist erfolglos. Drum herum ist eine Menge an Nebencharakteren gepackt, einer kurioser als der andere. Gleich mehrere Charaktere erscheinen statt lustig eher als wenig überlebensfähig und viel zu überspitzt dargestellt. So ist schwer, Sympathien oder zumindest Verständnis zu hegen. Um nur eine Person vorzustellen: Eine von Avas Freundinnen kategorisiert einen möglichen Partner nach festen Kriterien, wie der Weite desjenigen bis zum nächsten Bahnstelle. Ein langer Teil des Buches verliert dann seinen Witz dadurch, dass es unentwegt um Matts Arbeit geht, die ihn so sehr einengt und nicht glücklich macht. Dies führt zu ständigen Reibereien. Am Ende wartet das Buch dann natürlich mit einem dick aufgetragenen Happy End auf. 

Für mich war das Buch an vielen Stellen eher merkwürdig als unterhaltsam, dafür war die Vielzahl der speziellen Charaktere verantwortlich. Für Sophie Kinsella Fans kann das Buch sehr wohl die richtige Wahl sein, aber in den meisten Fällen wird es wohl nicht zum Lieblingsbuch der Autorin werden. 




Vielen Dank an den Goldmann Verlag!

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