Nicht so vielversprechend wie die Story vermuten lässt
Ella behandelt ihren Neffen wie ihren eigenen Sohn, seit seine Mutter kurz nach seiner Geburt verschwunden ist. Selbst 10 Jahre nach dem Verschwinden ihrer Schwester, nutzt Ella die von der Polizei zurückgegebenen Gegenstände, um die Wahrheit herauszufinden. Dabei wird sie von jemandem beobachtet, der sie einlädt, ihr zu helfen. Trotz aller Warnungen begibt sie sich in Gefahr, gekleidet im Outfit ihrer Schwester...
Ella hat die Fürsorge für ihren Neffen zusammen mit ihren Eltern übernommen. Sie alle haben sich nicht mit dem offiziell erklärten Tod abgefunden und nutzen ihre Zeit um Opfern in einer Stiftung bzw. Selbsthilfegruppe zu helfen. Tatsächlich findet Ella in einem Notizbuch ein paar vielversprechende Hinweise, die nach dieser langen Zeit Licht ins Dunkel bringen können. Jason Thorne, ein Serienmörder in psychiatrischer Klinik, wird verdächtigt, auch für das Verschwinden von Miranda, Ellas Schwester, verantwortlich zu sein. Ella will sich einem Treffen stellen, doch ihr Jugendfreund und gleichzeitig der Polizist Ted versucht sie inständig davon abzuhalten.
Dass Ella nicht über das Verschwinden ihrer Schwester hinwegkommt, sieht man vor allem an ihren vielen Zwiegesprächen mit ihrer Schwester, die sich durch das Buch hindurch ziehen. Man hat Mitleid mit ihr, muss aber auch manchmal über ihre Vertrauensseligkeit den Kopf schütteln. Ihre Schwester stellt Ella idealisiert da, dabei wirkt diese vor allem sehr manipulativ und wenig sympathisch. Ellas Äußerungen erscheinen auf jeden Fall glaubwürdig, denn bei einem Verschwinden einer geliebten Person wird häufig zum Idealisiere geneigt.
Der Mittelteil ist leider recht stockend, es fehlt über längere Distanz ein Spannungsbogen, auch wenn die Beziehung der beiden Schwestern durchaus interessant ist. Jedoch kosten die langen Überlegungen ohne wirklichen Fortschritt einfach eine Menge Spannung, sodass der eigentlich Thriller erst wieder gegen Ende zu finden ist. Zum Glück hat mich das Schicksal von Ellas Schwester so weit interessiert, dass ich mich durch diesen Part gekämpft habe. Zum Schluss kommt der Leser auch zu etwas Action und einigen aufreibenden Wendungen. Ich vergebe 3 Sterne, bin aber nicht völlig überzeugt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen