Erscheinungsdatum Erstausgabe: 25.04.2017
Verlag : Penguin
ISBN: 9783328100997
400 Seiten
Interessanter Thriller mit einigen Abstrichen
Nach einem Schicksalsschlag benötigt Jane dringend einen
Tapetenwechsel, gar einen Neuanfang. Sie hat das Glück, in ein bezahlbares Haus
von einem charismatischen Architekten zu ziehen, der sich auf einen eleganten,
sterilen Wohn(t)raum spezialisiert hat. Janes Glück gerät jedoch ins Wanken,
als sie feststellt, dass die Frau vor ihr in dem Haus gestorben ist. Jane fühlt
sich allmählich beobachtet. Aus dem neu gewonnen Traum wird ein Albtraum…
Emma, Janes Vormieterin, wurde von Einbrechern überrascht
und leidet seitdem unter diesem Vorfall. Jane leidet unter der Totgeburt ihrer
Tochter und ist auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Was beide gemein haben:
Ihr Budget ist begrenzt und nach einer erfolglosen Suche wird beiden von einem
Makler das ungewöhnliche Objekt Folgate Street 1 angeboten. Zusätzlich gibt es
einen ganzen Katalog an Ge-und Verboten, wie beispielsweise keine Sachen
herumliegen zu lassen, aber beide lassen sich in ihrer Verzweiflung nicht
abhalten. Im Gegensatz zu vielen anderen Bewerbern werde Emma und Jane zum
Vorstellungsgespräch eingeladen und erhalten jeweils den Zuschlag. Das Buch
springt zwischen den beiden Frauen hin und her. Das Leben in diesem Haus und
ihre Bekanntschaft mit dem Architekten wird nun mit zum Showdown
gegenübergestellt.
Die Herangehensweise an dieses Buch fand ich sehr
interessant. Manchmal war es etwas ermüdend, etwas Ähnliches ein zweites Mal zu
lesen, aber auf der anderen Seite wurde dadurch auch die Spannung geschaffen,
was es eigentlich mit diesem Haus auf sich hat. Vor allem da man bereits vorab
weiß, dass Emma sterben wird und die Frage nach dem Wieso und Wann im Raum
steht und was mit Jane passieren wird.
Ein Teil der Fragen, die den Bewohnern gestellt werden, sind
auch immer zwischen den Kapiteln abgebildet. So wird der Leser mit diesen meist
sehr ethischen Fragen, immer wieder dazu gebracht, über sich selbst
nachzudenken. Etwas nervig fand ich den Schreibstil aus der Vergangenheit, da
er ohne wörtliche Rede geschrieben ist. Für eine Unterscheidung der Zeitachsen
wäre dies nicht nötig gewesen, und so fand ich den Part von Emma nicht so
flüssig zu lesen.
Nach einem anfänglich schwächeren Part, konnte mich das Buch
phasenweise immer besser locken. Trotzdem wurde ich auch bis zum Ende nicht
warm mit den Protagonisten. Emma und Jane stellen beide kaum in Frage, dass sie
bis ins Einzelnste bewacht werden, nein, sie nehmen das einfach so hin,
beziehungsweise finden es sogar ganz gut. Und obwohl beiden wohl eher nach Ruhe
zumute sein sollte, fangen sie beide eine Sex-Beziehung mit dem Architekten an,
was viele Rezensenten eher an Fifty Shades of Grey erinnert.
Ich hätte mir einen stärkeren Fokus auf dem Haus und seinen
technischen Möglichkeiten gewünscht. Dazu Charaktere über die man nicht den
Kopf schütteln will. Wenn auch phasenweise ganz interessant, wurde doch nicht
das Potential ausgeschöpft. Ich vergebe daher 3 Sterne.
Vielen Dank an den Penguin Verlag!
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