528 Seiten
Verlag: Ullstein Buchverlage
Erscheinungsdatum: 18.11.2021
Die Programmleiterin des renommierten Winterscheid Literaturverlags wird vermisst. Zwar wurde sie gerade erst nach über 30 Jahren gekündigt, aber sie hätte wohl kaum ihren dementen Vater alleine zu Hause gelassen. Feinde gemacht hat sich die Vermisste genug, darunter ein Autor, den sie soeben erst eines Plagiats bezichtigt hat. Schließlich wird die Leiche der Frau aufgefunden, danach geschieht ein weiterer Mord. Pia und Bodenstein stoßen auf ein gut gehütetes Geheimnis, dass beide Opfer kannten. Wer weiß noch davon und ist nun ebenfalls in Gefahr?
Endlich geht es mit der Kirchhoff/Sander- Bodenstein Reihe weiter. Mit "In ewiger Freundschaft" erhält man dankenswerter Weise einen klassischen Nele Neuhaus Krimi, sodass man als Leser das Gefühl hat, gleich wieder in der Reihe drin zu sein; ein Stilwechsel findet trotz der vergangenen Zeit nicht statt. Die Vielzahl der Person ist wieder recht hoch, sodass man sich erst einmal etwas einlesen muss. Dabei helfen das Personenregister und ein allmähliches Reinfinden in den Fall.
Eingebettet ist das Geschehen nahezu vollständig in die Verlagswelt, sodass man auch gleich erfährt, wie man hier arbeitet. Die Thematik ist informativ, birgt aber auch einige Längen. Nele Neuhaus arbeitet auch mit vielen realen Verlagsnamen und spielt mit Buchtiteln, die sie selbst einst verfasst hat. Was recht auffällig ist: Die vielen Rückblenden und Erklärungen aus den Vorgängerbänden, die als Werke von Pias Exmann getarnt sind, das wirkt leider doch etwas wiederholend und selbst lobend.
Es werden einige Fährten gelegt, die die Autorin auch wieder fallenlässt, sodass man langeeinen Täter und Motiv nicht ausmachen kann. Das Miträtseln ist also bis kurz vor Schluss möglich, und ich habe mehr als einmal einen anderen Täter bestimmt. Das Privatleben des Teams wird auch weitergeführt. So steht vor allem Bodenstein vor dem Ende seiner Beziehung und einer gesundheitlichen Herausforderung. Der Privatteil hat mich gut unterhalten, der Fall war gut, auch wenn Intrigen innerhalb einer Clique kein literarisches Neuland sind, aber das muss es ja auch nicht immer sein. Ich freue mich auf den nächsten Band und hoffe, dass es diesmal nicht wieder so lange dauert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen