Wie alles begann
Hulda Hermannsdóttir wird nach ihren Wiedereinstieg in ihren Job bei der Polizei Reykjavik mit einem schwierigen Fall betraut. Im Osten des Landes, praktisch in der Einöde, wurden in einem einsamen Bauernhaus gleich mehrere Leichen gefunden. Nicht nur der Weg dahin ist beschwerlich, sondern auch die Rekonstruktion der Ereignisse über die Weihnachtsfeiertage, in dem das Haus von der Außenwelt abgeschnitten gewesen war. Zeitgleich gibt es noch eine weitere Vermisste, und Hulda kämpft nicht zuletzt auch mir ihrer ganz eigenen Schuld.
Die Erzählweise des Buches ist relativ ruhig, weil es eher von der geschaffenen Atmosphäre lebt. Das Paar Erla und Einas sind die zentralen Figuren des Falls. Sie leben zurückgezogen auf einem Bauernhof für sich, bis ein Unbekannter zu Weihnachten vor der Tür steht, dessen Äußerungen, warum er bei Ihnen ist, sie nicht ganz Glauben schenken können. Ich hatte auch meine Momente, in denen ich mir etwas mehr Aktion erhofft hätte und doch ist das Buch stimmig. Die geschaffene düstere, einsame Situation schafft beim Leser tatsächlich das Gefühl von Beklemmung. Genauso mag ich es, wenn alles nicht so ist, wie es anfangs erscheinen mag. Und auch die Zusammenführung der Erzählstränge beherrscht der Autor sehr gut.
Bekannterweise wird die Geschichte um die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir ja andersherum erzählt und der nun dritte Band ist der Auftakt der Trilogie. Ich hatte alle Bände gelesen, in der Hoffnung, dass es auch noch mal einen kleinen Ausblick auf das Ende der Reihe gibt, aber dem ist leider nicht so. Die Erzählweise ist natürlich irgendwo interessant, aber ich finde nicht, dass es die Reihe gestärkt hat. Denn es bringt erhebliche Längen mit sich, wenn dem Leser einfach schon vieles aus Huldas Privatleben bekannt ist und ihm auch nicht allzu viele Fäden fehlen, um das alles zu verbinden. So liest man viel, was man eigentlich eh schon weiß. Wäre die Trilogie chronologisch erschienen, hätte sie mir sogar einen Deut besser gefallen.
Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung. Für alle, die die Reihe noch nicht kennen, würde ich das Lesen in chronologischer Reihenfolge der Erzählung, also andersherum als erschienen, empfehlen, hier hat man als Leser ein paar mehr Überraschungsmomente.
Vielen Dank an den btb Verlag!
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