Ein gar nicht mal so schlechter Start
Kommissarin Karen Eiken Hornby ist Ende 40 und wacht nach einer durchzechten Nacht neben ihrem Chef auf, den sie eigentlich gar nicht so mag. Als sei dies nicht schon schlimm genug, wird seine Ex-Frau am kommenden Morgen getötet. Karen soll den Fall übernehmen und nun kann sie sich endlich beweisen. Allerdings ist sie auch in der Misere, dass sie ihren Chef zumindest teilweise entlasten könnte, aber auch nur teilweise. Hat der Mord mit der Kommune zu tun, in der die Tote einst aufwuchs?
An Doggerland kam man in Social Media eine Zeitlang kaum vorbei. Das hat dann doch mein Interesse geweckt, auch wenn mich das schwarz-weiß-grüne Cover etwas abgeschreckt hat. Ich fand es nicht sehr ansprechend und konnte mit dem Begriff Doggerland nichts anfangen. Da sowohl Band 2 und 3 der Trilogie fürs kommende Jahr angekündigt sind, war mein Interesse geweckt. Generell lese ich sehr gerne Skandinavien Krimis und Thriller und auch Doggerland reiht sich hier ein.
Der Krimi spielt auf Doggerland, einer Inselgruppe in der Nordsee zwischen Großbritannien und Dänemark, die es längst nicht mehr gibt. Doch in diesem Krimi existiert Doggerland weiterhin und besteht aus mehreren Inseln. Die Hauptstadt Dunker ist eine Mischung aus London (Pubkultur) und Stockholm (skandinavischer Flair). Die diversen Einflüsse aus unterschiedlichen Ländern halten Einzug, was andersartig, aber auch etwas seltsam und gewöhnungsbedürftig ist. Die Bewohner sind ein Völkchen für sich, genauso rau wie die umgebende Nordsee.
Karen lebt zurückgezogen, sie hat Mann und Sohn bei einem selbstverschuldeten Autounfall verloren. Da sie alles verloren hat, geht sie nach der Devise, dass es nun nichts mehr zu verlieren geht. Sie ist dem vielen Alkohol erlegen, was leider so oft dem Klischee eines guten Ermittlers entspricht. Auf der anderen Seite hat sie einen sehr gerechten, scharfsinnigen Spürsinn, den sie nun nutzen kann.
Der Sprachstil ist sehr bildlich, die Spannung eher gediegen, da es auch viele Rückblicke in die Vergangenheit gibt. Stück für Stück wird der Fall zusammengeführt, sodass er gegen Ende ein rundes Bild ergibt. Da ich die Trilogie gerne weiter verfolgen möchte, vergebe ich 4 Sterne.
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