Samstag, 28. Juli 2018

Die Geschichte des Wassers - Maja Lunde




ISBN: 9783442757749
Umfang:480 Seiten
Verlag:btb
Erscheinungsdatum:19.03.2018



Persönliche Tragödien statt globaler Betrachtung


Norwegen, 2017: Die betagte Umweltaktivistin Signe gibt ihr Bestes, um die Natur zu retten. Dazu segelt sie nach Frankreich mit einer besonderen Fracht. Frankreich 2041: Längst gibt es nicht mehr genügend Wasser für alle. Die Menschen in Südeuropa sind gezwungen in den Norden zu fliehen. Während ihres Aufenthaltes in einem Lager entdecken David und seine Tochter Lou Signes altes Segelboot. 

"Die Geschichte des Wassers" ist der zweite Teil eines Quartetts, in dem sich die Autorin Maja Lunde mit den Folgen menschlichen Agierens in Bezug auf die Natur befasst. Ich habe bereits „Die Geschichte der Bienen“ gelesen und fand, dass das Gelesene ziemlich nachgehallt hat. So ähnlich ist es auch in diesem Buch, nur weniger gut umgesetzt. Maja Lunde widmet sich dem wichtigen Element Wasser, welches begrenzt und schon heute nicht überall im ausreichenden Maß vorhanden ist. Diese Situation spitzt sich in dem geschilderten Part im Jahre 2041 zu. Wie es dazu gekommen ist, wird relativ kurz angerissen. 

Beide Erzählstränge beinhalten eine Liebesgeschichte, die den jeweiligen Strang ausmacht. Der Geschichte um Signe konnte ich nicht viel entnehmen, ich habe mich stattdessen auf die Ereignisse mit David und Lou konzentriert, die ums Überleben kämpfen und auf der Suche nach dem Rest der Familie sind. 

Leider ist keine der Hauptfiguren besonders sympathisch. Signe ist sehr engstirnig und eigen. David könnte mit seiner Fürsorge für seine Tochter eigentlich sympathisch sein, scheint in dieser Extremsituation aber nur an das eine zu denken und handelt verantwortungslos in gleich mehreren Situationen. 

Obwohl die Thematik überaus wichtig und vor allem interessant ist, hatte ich bis zum Ende ein Problem mit der Geschichte. Neben dem fehlenden Hergang zur Katastrophe fehlte der globale Blick. Allein die Situation im Flüchtlingslager (ja, ich nenne es bewusst so, denn die Assoziation ist da) wird thematisiert, welche Auswirkungen weltweit herrschen, werden kaum benannt, außer dass es im Süden kein Wasser gibt. Ich vergebe 3 Sterne und hoffe auf einen tollen dritten Teil des Quartetts.





Vielen Dank an den BTB Verlag!

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