Mittwoch, 22. November 2017

Flugangst 7A - Sebastian Fitzek





Erscheinungsdatum Erstausgabe :25.10.2017
Verlag : Droemer
ISBN: 9783426199213
400 Seiten




Aktuell und unterhaltsam, aber auch überspitzt und konstruiert



Der Psychiater Mats Krüger befindet sich auf dem Flug von Buenos Aires nach Berlin, um seiner Tochter nach der Entbindung ihres Kindes unter die Arme zu greifen. Selbst schon von Flugangst geplagt, wird Mats aber noch mit weitaus größeren Ängsten konfrontiert. Er erhält einen Anruf und soll einen psychisch labilen Passagier soweit manipulieren, dass dieser einen Absturz verursacht. Der Preis ist das Leben seiner Tochter. Ein Zwiespalt, für dessen Lösung ihm nur wenige Stunden und wenig Raum bleiben.

Bei dem Cover und dem Autorennamen kommt man als Thrillerfan wohl kaum um dieses Buch herum. Obwohl das Thema, oder besser gesagt, die Themen sehr aktuell sind, konnte mich das Buch nicht richtig fesseln. Fitzek verwendet mehrere Erzählstränge und kommt ohne große Umwege zu dem eigentlichen Geschehen. Eher wenig konnte ich mit dem Psycho-Veganer anfangen, der Mats Tochter entführt, um ein Exempel an ihr zu statuieren. Hier habe ich mich schon gefragt, was uns der Autor damit sagen möchte. Mats muss sich währenddessen auf die Suche nach dem Patienten machen und auf diesen einwirken. Seine einzige Hilfe ist seine ehemalige Geliebte Feli, die Mats gezwungenermaßen bei der Suche nach seiner Tochter hilft. 

Die Charaktere sind etwas speziell, wie auch das Erzählte. Beispielsweise hat Mats gleich mehrere Sitzplätze reserviert, um diverse Statistiken zu umgehen. Jeder und alles wird überspitzt dargestellt. So herrscht beispielsweise ja nicht schon genereller Zeitdruck, nein, Feli sitzt auch noch ihre eigene Hochzeit am selben Nachmittag im Nacken. Hier wäre weniger mehr gewesen. Schön fand ich, dass man auf den altbekannten Dr. Roth trifft. 

Sebastian Fitzek arbeitet mit vielen Cliffhangern, kurzen Kapiteln und Perspektivwechseln, um das Tempo in der Geschichte zu lassen. Auch das Unbehagen im Flugzeug und wie allmählich Mats merkwürdiges Verhalten auffällt, sind bestens geschildert. Auch wenn der Autor sich natürlich kleine Überraschungen bis zum Ende aufbehält, bezieht sich meine Kritik vor allem auf die Auflösung. Es gibt mit einfach zu viel Zufälliges, soviel Unwahrscheinliches und Konstruiertes, als das man sich wirklich auf die Geschichte einlassen kann. Ein Highlight ist auf jeden Fall noch das Nachwort, in dem Fitzek auf einige meiner Gedanken gleich Antworten parat hatte.

Ein ungewöhnlicher und unterhaltsamer Thriller, der auf jeden Fall mit aktuellen Themen spielt. Auch wenn das Motiv nachvollziehbar war, war mir der Weg dorthin zu konstruiert und unwahrscheinlich. Daher vergebe ich 4 Sterne.



Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag!

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