Montag, 17. Oktober 2016

Vor mir die Sterne - Beth Harbison




Erscheinungsdatum Erstausgabe : 18.07.2016
Verlag : Aufbau TB
ISBN: 9783746632292
416 Seiten 


Noch einmal die Zeit zurückdrehen, interessanter Roman mit einigen Schwächen


Einen Tag bevor Ramie Phillips 38 Jahre alt wir, gerät sie in eine Sinnkrise. Eigentlich hat sie alles, was sie wollte. Sie ist beruflich äußerst erfolgreich und hat wohlhabende, gute Freunde. Als ihr eine dieser Freundinnen eröffnet, dass sie schwanger ist, und ihr schwuler, bester Freund auch über Kinder nachdenkt, stellt Ramie ihr Leben in Frage. Ist sie wirklich glücklich? Hat sie in ihrem Leben den Moment verpasst, den richtigen Mann festzuhalten und Kinder zu bekommen? Infolge eines Unfalls ist Ramie plötzlich wieder 18 Jahre alt. Alle Entscheidungen stehen ihr offen, auch einige von denen, die sie gerade noch in Frage gestellt hat. Ihr 38-jähriges Wissen und ihre Erfahrungen sind geblieben. Aber welchen Weg möchte Ramie wirklich gehen? Nach welchen Sternen soll sie greifen?

Ich mochte die Idee der zweiten Chance und das Leben an einem bestimmten Punkt nochmal neu zu gestalten, à la "Was wäre, wenn..."? Wie die Idee der Zeitreise dann umgesetzt wird, darauf war ich ebenfalls sehr gespannt. Ramie ist eher nicht so der sympathische Typ. Sie ist etwas schroff und missgönnt ihren Freunden ihr Glück. Umso besser, dass Ramie die Möglichkeit hat, ihr Leben nochmal neu zu starten. Ihre Hauptziele sind die damalige Beziehung zu ihrer ersten großen Liebe Brandon, die zur jener Zeit in die Brüche ging, sowie das Verhindern des verfrühten Todes ihres Vaters.

Es bleibt natürlich die Frage, ob Ramie wirklich etwas an ihrer Vergangenheit ändern kann, oder ob die Geschichte nicht längst schon weggeschrieben ist. Ramies Collegeleben fand ich eigentlich ganz interessant, es war auf jeden Fall ernster als vergleichbare Titel. Manchmal habe ich mich gefragt, welcher Teil Ramies - die Jugendliche oder doch die 38-Jährige- das Handeln dominiert. Wirklich schön fand ich die Gespräche mit ihrem Vater, der den Eindruck erweckt, als ließe sich die Vergangenheit nicht ändern.

Was mir dann nicht mehr so gut gefallen hat, war das Ende, beziehungsweise das letzte Viertel des Buches, auf das man nur schwer eingehen kann ohne zu spoilern. Bezogen auf Ramies Gedanken war nur wenig Neues dabei und dann war das Ende auch zu vorhersehbar. Die Spannung geht dadurch verloren, dass es zu viele Hinweise gibt, was es mit der Zeitreise auf sich hat, und worin Ramies Glück besteht, da sie während der Zeitreise ja schon auf denjenigen trifft. Der Schreibstil war dann leider auch nicht ganz meins. Er ist oft sehr wiederholend und irgendwie schafft die Autorin es nicht, die Spannung an den entscheidenden Momenten herauszuarbeiten.

Einige gute Szenen und ein paar schöne Denkansätze enthält das Buch auf jeden Fall. Ich hätte mir aber ein paar mehr Überraschungen gewünscht. Durch Ramies schwierige Art war es schwer mit ihr mitzufühlen, ich vergebe 3 Sterne für diese nicht ganz ausgereifte Story.




Vielen Dank an den Aufbau Verlag!

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