Dienstag, 20. Februar 2018

Selfies - Jussi Adler Olsen






Mit einem Augenzwinkern zu lesen - eher etwas für Fans des Sonderdezernats Q


Anne-Line Svendsen hat ihren Beruf im Sozialamt satt. Nachdem bei ihr Krebs diagnostiziert wurde, rächt sie sich an jungen undankbaren Antragstellerinnen. Carl Moerck ist währenddessen mit einem Fall betraut, der Verbindungen zu einem Jahre alten Fall aufweist. Doch kann er sich kaum den Ermittlungen widmen, da Rose derzeit mit ihren ganz eigenen Dämonen kämpft.

Dieser Fall ist äußerst persönlich, widmet er sich doch über Großteilen Roses Vergangenheit und den Gründen für ihre Übernahme von anderen Charakteren. „Selfies“ ist nicht mein Lieblingsteil, aber wesentlich besser als der Vorgänger „Verheißung“. Dadurch, dass die Täterin von Anfang an bekannt ist, geht natürlich ein Teil der Spannung flöten. Allerdings hat diese Lösung auch den Charme, dass einem die Gedankengänge und Emotionen des Täters vollstens bekannt sind. Statt eines einzigen alten Falls, arbeitet das Sonderdezernat Q gleich an 5 Fällen, von denen mehrere in der Gegenwart spielen. 

Bei vielen Elementen des Buches sehe ich das Augenzwinkern des Autoren. Die Damen Denise, Jasmin und Michelle sind Mädels, die man nun wirklich als „Sozialschmarotzer“ bezeichnen könnte. Auf der anderen Seite eine steife Sozialarbeiterin, die sich zu einer perfiden und wirklich kaltblütigen Mörderin entwickelt. Dass jemand ad hoc so durchtrieben werden kann, war für mich nur schwer vorstellbar und wirkte ziemlich skurril. 

Wer auf einen so richtig spannenden Thriller hofft, wird mit „Selfies“ nicht zufrieden sein. Aber glücklicherweise geht es wieder bergauf und dieser Teil widmet sich vorrangig dem Team. Es steckt so viel Potential für den weiteren Verlauf, ja sogar offene Enden, dass man nur darauf warten kann, dass es weitergeht. Ich vergebe 4 Sterne.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen