Montag, 5. September 2016

# Spielerezension 2 - Die Villa des Paten - Jörg Domberger


Verlag : Gmeiner
Erscheinungsdatum: Juli 2016
EAN: 4260220581574
Spielerzahl: 2 bis 4
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten


Eine moderne Verbindung aus Krimi- und Kartenspiel

Nachdem ich bereits in der Vergangenheit ein Kriminalspiel des Gmeiner Verlags begutachten durfte, konnte ich nun auch das neuste Krimi Werk ausprobieren. Warum nicht etwas krimalistisches spielen, wenn man sonst davon viel liest. In "Die Villa des Paten" geht es darum, in Teamarbeit den Paten festzunehmen. Es handelt sich um ein strategisches Kartenspiel und ähnelt den typischen Krimispielen à la "Wer ist der Mörder" überraschend wenig. 


Beim Öffnen des Spieles trifft man auf die Paten und Leibwächter. Zusätzlich gibt es Polizeikarten, mit denen es gilt, den Paten zu Ergreifen. Eine Einsatzleiterkarte mit Standfuß bestimmt den führenden Spieler je Runde. Die Polizeikarten fallen dabei etwas klein aus, der Rest entspricht dem normalen Kartenformat.


Man kann den Spielablauf und den Schwierigkeitsgrad leicht ändern, indem man die Anzahl der Polizeikarten kürzt und die Stärke der Leibwächter wählt. Auf den Rückseiten der Leibwächterkarten gibt es Hinweise zur Ergreifung desjenigen. So müssen reihherum die aufgedruckten Symbole (je nach Stärke zwischen 2 und 4) in richtiger Reihenfolge gelegt werden. Wer nicht kann, kann stattdessen ein gleiches Paar legen oder muss passen. Vor jeder Runde diskutiert die gesamte Gruppe, welcher Leibwächter angegriffen wird und wer als erstes beginnt. Da auch Hinweise zur Reihenfolge der Symbole auf die Karten gedruckt sind, ist es nötig, eine sinnige Reihenfolge im Spiel festzusetzen. 

Der Spielaufbau - eine kleine Ablagefläche ist nötig
Ich gehe bewusst nicht auf den gesamten Ablauf des Spiels und alle Ausnahmen und Regeln ein. Das wäre vermutlich zu kompliziert, weil man es einmal selbst aufbauen und verstehen muss. Mir ging es zumindest so, da ich nach einmal Lesen der Spielanleitung nur eine geringe Ahnung hatte. Nach dem zweiten Lesen hatte ich immer noch einige Fragezeichen, wie ich dann auch im Spielverlauf bemerkte. Das Spielsystem ist eigentlich nicht zu kompliziert (die richtigen Karten in der richtigen Reihenfolge abwerfen), aber es ist anfangs doch etwas abstrakt in Verbindung mit der Ergreifung des Paten. Wer das System verinnerlicht hat, kann dann aber mühelos das Spiel in gemütlicher Runde spielen oder mitnehmen. 

Das Spiel ist recht kommunikativ, weil man es zusammen in einem Team spielt. Diese Tatsache ist aber auch ein Knackpunkt. Es fehlt der Biss bei der Sache, wer nun gewinnt. Entweder die Polizeikarten reichen bis zum Schluss und man gewinnt, oder eben nicht. Es fehlt ein wenig der Wettbewerb oder Eifer. Mir persönlich hätte es etwas besser gefallen, wenn es vielleicht zwei Teams gegeben hätte, die beide den Paten ergreifen wollen und gegeneinander kämpfen. Außerdem fehlte mir ein Fünkchen Taktik. Diese kommt zum Tragen bei der Wahl des Einsatzleiters, danach war es mehr Glück, vor allem wenn man nur mit 2 Spielern spielt. 

"Die Villa des Paten" ist eine moderne Verbindung aus Krimi- und Kartenspiel. Es lässt sich flexibel im Schwierigkeitsgrad anpassen und fördert das gemeinsame Spielen. Da ich mir der Anleitung nicht auf Anhieb klar kam und ich noch etwas mehr Spannung gebrauchen könnte, vergebe ich gute drei Sterne. Für mehr Spielespaß sollte man sich am besten mit 4 Spielern ans Werk machen!




Vielen Dank an den Gmeiner Verlag!
 

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