Dienstag, 15. Oktober 2019

Das Bekenntnis - John Grisham


ISBN: 9783453272132
Umfang: 592 Seiten
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 04.03.2019


Eher ein Kriegsbericht als ein Justizthriller



Es ist das Jahr 1946, Mississippi, und der angesehene Großlandbesitzer und Kriegsveteran Pete Banning geht unvermittelt zur Kirche und erschießt den Pfarrer. Selbst als ihm die Todesstrafe droht, schweigt der Angeklagte. Ein Aufsehen erregender Prozess beginnt, der Einfluss auf den ganzen Ort nimmt...

Hmm ja, was soll ich sagen?! Das ist zusammengefasst der Klappentext und dieser hatte mich auch angesprochen. Er klang nach einem spannenden Justizthriller und ich war gespannt, was das Motiv von Pete Banning war und was die Verhandlungen vor Gericht ergeben. Leider wurde ich enttäuscht und konnte nicht viel vom Klappentext wiedererkennen. Aber fangen wir von vorne an. Der Anfang ist nämlich noch recht versprechend. Nach kurzer Schilderung der Familienverhältnisse kommt es tatsächlich sehr schnell zur Ermordung des Pfarrers ohne erkennbares Motiv seitens des Angeklagten. Pete Banning weigert sich auszusagen und stemmt sich auch gegen alle Versuche der Verteidigung, ein günstiges Urteil für ihn herauszuholen. 

Der zweite Teil des Buches ist ein Kriegsbericht, gespickt von vielen Gräultaten. Dieser Teil macht rund ein Drittel des Buches aus und damit entspricht dies nicht meiner Erwartung. Das ist einfach zu viel. Den geschilderten Grausamkeiten konnte ich nichts abgewinnen und so habe ich große Teile hiervon überflogen. Das schlimme daran : Ich habe nicht wirklich etwas verpasst, was für die Geschichte von Bedeutung gewesen wäre. Zumal es auch keine wirkliche Auswirkung auf die Schuldfrage hatte.

Auch der letzte Part kam mit keinen Überraschungen oder fesselnden Gerichtsverhandlungen daher, sondern eher mit ein paar abschließenden Formalitäten, die vor allem das Finanzielle geregelt haben. Die Auflösung schaffte es leider auch nicht, noch etwas rauszuholen, da ich nicht wirklich überrascht war. Generell kam mir das Buch wie ein distanzierter Bericht vor, der ein Familiendrama thematisiert. Die nötige Nähe, um mitfühlen zu können, kam bei mir leider nicht auf. Vielleicht habe ich den Inhalt des Buches auch nicht verstanden, aber warm geworden bin ich leider nicht mit dem Buch. Ich vergebe 1 Stern und hoffe das nächste Mal auf einen treffenderen Klappentext.



Vielen Dank an den Heyne Verlag!

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