Freitag, 24. Mai 2019

Morgen werde ich dich vermissen - Heine Bakkeid


ISBN: 9783499290565
Umfang: 448 Seiten
Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 22.01.2019



Verwirrend und ohne roten Faden


Thorkild Aske, ehemaliger Ermittler der norwegischen Polizei, wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen. Ohne Perspektive lässt er sich dazu überreden, einen jungen Mann zu suchen, der spurlos von einer verlassenen Leuchtturmwärterinsel verschwunden ist. Die Eltern des Vermissten wollen sich nicht mit einem Tauchunfall zufrieden geben. Die stürmische See schwemmt tatsächlich eine Leiche an, nur dabei handelt es sich nicht um den Vermissten. 

Ich bin ein großer Fan von Skandinavien Krimis und Thrillern. Diesem Debut wollte ich daher auf jeden Fall eine Chance geben. Aber das Gefühl, welches sich bereits am Anfang auftat, zog sich durch das gesamte Buch. Ich habe weder zur Hauptfigur noch zur Handlung eine Verbindung aufbauen können. Das Buch widmet sich im Detail Thorkilds Leben und Personen um ihn herum. Dabei verliert sich der Autor in vielen weniger interessanten Details, was massiv die Spannung nimmt. Viele Einzelszenen, statt ein sich entwickelnder Strang, dominieren das Geschehen. 

Thorkild ist schon ziemlich kaputt. Ständiger Tablettenkonsum ist sein Begleiter und er gerät von einem Problem ins Nächste. Ekel- und Gruselelemente wirken etwas zwanghaft reingeschoben, auch einige Logikfehler sind enthalten. Beispielsweise geht der Ermittler wohl kaum mehr als Student durch, der an einer Obduktion teilnimmt. Die anderen Personen bleiben auch eher grau, sind aber eigentlich allesamt etwas kaputt. Das Ende ist für mich weniger ein Showdown, sondern eher absurd.

Der Klappentext war vielversprechend, die Umsetzung war leider nicht meins. Neben einer erfolgreich düsteren, stürmischen Umgebung konnte mich nicht viel begeistern. Mir fehlte der rote Faden und der Zugang zu den einzelnen Personen. Ich vergebe daher nur 2 Sterne.



Vielen Dank an den Rowohlt Verlag!

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