Freitag, 12. Mai 2017

Anonym - Ursula Poznanski / Arno Strobel



Erscheinungsdatum Erstausgabe : 21.09.2016
Verlag : ROWOHLT Wunderlich
ISBN: 9783805250856 
384 Seiten 


Trotz zweier guter Autoren leider gar nicht meins


Hamburg wird zum Schauplatz eines Onlinevotings, bei dem man auf einer Website im Darknet dafür stimmen kann, wen es als nächstes treffen soll. Egal ob Nachbar, Arbeitskollege oder einfach jemand, der einem auf die Nerven geht. Was nach einem bizarren Spiel klingt wird für den Kriminalkommissar Daniel Buchholz und seine neue, etwas sonderbare Kollegin Nina Salomon zur Ermittlungsrealität. Tatsächlich wird nach der Abstimmung im Internetforum die Leiche aufgefunden, und der Täter spielt gleich mehrere Runden. Daniel und Nina versuchen ihm auf die Schliche zu kommen und geraten immer mehr in diese böse Spiel herein...


Ich bin auf diesen Thriller gekommen, weil gleich zwei namenhafte Thrillerautoren auf dem Cover standen, von denen ich bisher nichts gelesen habe. Anonym ist mehr ein Gedankenspiel, welches darauf hinweist, was in der Theorie heute schon alles möglich ist, und wie so oft sich Menschen am Leid anderer ergötzen können und bereitwillig eine Mitschuld auf sich nehmen, solange sie anonym und damit "unschuldig" bzw. nicht greifbar sind. Ich habe mir erhofft, dass der Thriller nicht so blutrünstig wird und dies ist er glücklicherweise auch nicht. 

Die Handlung wird kapitelweise je auch Daniels und Ninas Sicht erzählt. Hier habe ich mir vorgestellt, das jeweils ein Kapitel von einem Autoren geschrieben wurde, auch wenn sich die Erzählweise nicht deutlich voneinander abgrenzt. Beide Ermittlerfiguren waren für mich nicht besonders überraschend. Daniel ist eher zugeknöpft und an sich ein passabler Ermittler, während Nina durch ihre doch eher schrille Art den Gegenpol darstellt. Beide scheinen häufig frustriert zu sein und vor allem Nina ging mir durch ihre ständigen Alleingänge auf den Wecker. 

Von dem Spannungsaufbau war ich dann leider enttäuscht gewesen. Lange gibt es keine wirklich Spur, einige Wege waren mir recht schleierhaft und der einzige Charakter, den ich mir als Täter vorstellen konnte, war es dann nachher auch. Und das leider noch mir einem recht kurz behandelten, nicht wirklich nachvollziehbaren Motiv. Daher machte auch die ganze Geschichte und dessen Umsetzung einfach nicht mehr viel Sinn für mich. 

Die Idee des Buches fand ich sehr gut, die Umsetzung leider dafür nicht. Vor allem die fehlende Spannung in Teilen des Buches lassen mich leider nicht mehr als 3 Sterne vergeben - und das trotz zweier namenhaften Thrillerautoren, sorry. 


 Vielen Dank an den Wunderlich Verlag!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen