Sonntag, 3. Oktober 2021

Vier Winde - Kristin Hannah



ISBN: 9783352009433
516 Seiten
Verlag:Rütten & Loening
Erscheinungsdatum: 20.09.2021



Unglaublich deprimierend und mitreißend zugleich


Wir schreiben das Jahr 1934, zusätzlich zu den Folgen der Weltwirtschaftskrise herrscht in Texas eine Langzeitdürre, die nicht nur die Ernte, sondern auch ihre Bewohner verdorrt. Unter den Betroffenen befindet sich Elsa Martinelli, die stetig zwischen dem Wunsch kämpft, ihr geliebtes Leben auf der Farm mit ihrer Familie zu bewahren oder sich doch der großen Anzahl an Flüchtlingen anzuschließen, die in Kalifornien nach einem besseren Leben suchen. Beide Lösungen bringen gewaltige Probleme, aber zwischen den Gefahren steckt auch ein Fünkchen Hoffnung. 

Elsa Martinellis Kindheit ist von einer lieblosen Familie und einem lieblosen Leben geprägt. In jungen Jahren befördert ein ungeplantes Erlebnis sie in eine Ehe mit einem Mann, die für beide eigentlich nicht das Wahre ist. Doch Elsa macht das Beste aus ihrer Situation und nimmt sich ihrem neuen Leben mit neuer Familie auf der Farm voll und ganz an. Neben der ohnehin angespannten Situation wird die Lage vor Ort von Tag zu Tag schwieriger und aussichtsloser. Durch die anhaltende Dürre werden nicht nur ihre Vorräte knapp und ihr Geld weniger, das Dorf verwandelt sich in eine trostlose Einöde, und zu der Perspektivlosigkeit gesellen sich auch zunehmend gesundheitliche Probleme. Schließlich macht sich Elsa mit einem Teil ihrer Familie auf nach Kalifornien, um festzustellen, dass man sie hier alles andere als freudig erwartet. Stattdessen erwarten sie Armencamps und eine finanzielle Situation, die nicht besser als die vorherige ist. 

Das Buch hat mich von Anfang bis Ende aufgrund der aussichtslosen Situation quasi deprimiert, allerdings meine ich dies nicht im negativen Sinne. Die Autorin schafft es einfach, das Schicksal von Elsa und auch anderen Betroffenen auf den Leser zu übertragen, ihr Leid mit zu erfahren und sich in ihre ausweglose Situation reinzudenken. Beim Lesen war ich stets betroffen und konnte einfach nicht aufhören zu lesen, in der Hoffnung, dass es einmal besser werden würde. Auch das Ende hat mich nicht zufrieden zurückgelassen, ich glaube aber, dass das in diesem Fall absolut passend ist, manchmal muss es so sein. 

Die Autorin erzählt mitreißend, emotional und schafft eine unglaubliche Atmosphäre. Als Leser erhält man einen Einblick in die amerikanische Geschichte, aber verfolgt auch ein spannendes Mutter-Tochter-Gespann. Das Buch hinterlässt einen Abdruck und zeigt, immer für seine Träume weiterzukämpfen. 5 Sterne von mir. 



Vielen Dank an Vorablesen!

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